„Problematisch ist das Flowback“
Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Seevetal informierte Dr. Oliver Olsson über die Erdgasfördermethode Fracking


Auf dem Foto links Dr. Oliver Olsson, Svenja Stadler , Andreas Rakowski

Es ist nicht der Einsatz der Technologie, der ein gewisses Gefahrenpotential birgt, sondern die Frage, welche Inhaltsstoffe im Flowback an die Oberfläche gelangen“, sagte jetzt Dr. Oliver Olsson auf einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Fracking des SPD-Ortsvereins Seevetal in Fleestedt.

Rund 60 Gäste hörten den informativen Ausführungen des Wissenschaftlers zu, der an der Leuphana Universität Lüneburg am Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie tätig ist.

Beim Einsatz der Fracking-Technologie werden sogenannte Frackfluide unter anderem in tiefliegende Schiefergesteinsschichten eingepresst, damit Erdgas gefördert werden kann.

„Die dabei entstehenden Transformationsprodukte der zum Einsatz kommenden Chemikalien sowie mobilisierte geogene Stoffe aus der Lagerstätte sind bedenklich, zumal sie mit dem Frackwasser und Lagerstättenwasser an die Oberfläche gelangen können“, so Olsson.

„Dr. Olsson hat uns viele Informationen und sehr wichtige Details rund um das umstrittene Fracking geliefert“, betonte Andreas Rakowski, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Seevetal. Sein Vortrag habe anschaulich und nachvollziehbar gezeigt, welche Gefahren beim Fracking lauern. Darüber hinaus sei Olsson eine allgemein äußerst informative und objektive Präsentation der Thematik gelungen. „Die Resonanz auf unsere Veranstaltung spiegelte einen großen Wissensbedarf wider“, so Rakowski. „Besonders gefreut hat uns natürlich auch, dass die SPD-Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler Zeit fand, dabei zu sein.“ Immerhin sei sie seit langem im Kontakt mit der hiesigen Bürgerinitiative Kein Fracking in der Heide.

Die Bedenken gegenüber den zum Teil noch unbekannten Inhaltsstoffen im Flowback teilt Dr. Olsson mit den Fracking-Gegnern. Das Gefährdungspotenzial des Flowbacks ist standortspezifisch, eine Auskunft über die genaue Zusammensetzung daher schwer und eine allgemeingültige Beurteilung zur Belastung für Mensch und Umwelt deshalb nicht möglich. „Auch bei der gegenwärtigen Entsorgungspraxis von Fracking-Abwässern durch Verpressung schafft man diese Gefahr nicht aus der Welt“, bemerkte Olsson.