Kann ein aufgeklärter Verbraucher im Jahr 2011 noch Fleisch essen? Oder Gemüse? Massentierhaltung, Schlachtungen im Akkord oder der Dioxinskandal verderben einigen Bürgern den Appetit, andere schauen weg. Landwirte sind keine Bauern mehr, sie sind Industrielle und oft genug abhängig von Großinvestoren. Aber kann all das gut gehen, wenn es um Würde, Gesundheit und Leben geht?

Auf Einladung der SPD-Ortsvereine Seevetal, Rosengarten und Stelle diskutieren zwei Kenner des Agrarsektors Fragen wie diese. Andrea Schröder-Ehlers, Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für Landwirtschaft (Reppenstedt), und Eckehard Niemann von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (Bienenbüttel) wollen auf dem „Roten Sofa“ darüber diskutieren, wie eine angemessene Lebensmittelerzeugung aussehen muss:

am Sonntag, dem 27. Februar, um 11 Uhr im Hellbach-Haus in Meckelfeld, Bürgermeister-Heitmann-Straße 34c


Der Dioxinskandal war nur ein Ungemach in einer langen Reihe von Ungeheuerlichkeiten, die durch das System der industrialisierten Landwirtschaft begünstigt werden. Frostschutz im Wein, BSE, Gammelfleisch, Analogkäse – das sind Stichworte, die zeigen, dass Verbraucher es wirklich schwer haben, gesunde Lebensmittel zu finden. Nicht nur das: Hohe Nitratwerte im Grundwasser, ausgelaugte Böden, leidende Tiere in viel zu engen Ställen sind Auswirkungen, die das gesamte System der Agrarindustrie in Frage stellen müssen.

Es geht um vieles: um die Kriterien für Subvention, um Verbraucherschutz, um Verantwortung für Gesundheit und zukünftiges Leben. Andrea Schröder-Ehlers forderte darum jüngst, die politisch Verantwortlichen dürften nach dem Dioxinskandal nicht „wieder zur Tagesordnung übergehen“. Eckehard Niemann unterdessen verwendet den Begriff „Bäuerlichkeit“ als Kampfansage gegen Agrarkonzerne auf der einen Seite und als ein nachhaltiges, kluges Konzept der Landwirtschaft, das funktioniert, auf der anderen Seite.